Die Bewegungsfreiheit der Menschen in Tschechien ist in den nächsten drei Wochen massiv einschränkt. Zudem werden Geschäfte und Schulen geschlossen. Die Regierung in Prag versucht nun mit verschärften Corona-Regeln, die schnelle Ausbreitung vom SARS-CoV-2-Virus im Land zu verlangsamen. Seit Montag patrouillieren Einsatzkräfte auf den Straßen.
Die Bürger dürfen seit dieser Woche nur noch in Ausnahmefällen ihren Wohnbezirk verlassen. Über Bezirksgrenzen hinweg bleiben Wege zur Arbeit, zum Arzt, zur Pflege von Hilfsbedürftigen und zu Behördengängen erlaubt – wenn entsprechende schriftliche Nachweise mitgeführt werden.
An 500 Kontrollpunkten im gesamten Land werden rund 25.000 Polizisten und etwa 5.000 Soldaten eingesetzt, um die Einhaltung der verschärften Corona-Regeln durchzusetzen. So dürfen die Beamten stichprobenartige Kontrollen durchführen und die Bürger müssen auf Verlangen persönliche Papiere vorlegen. Bei Verstößen drohen Geldstrafen von bis zu 20.000 Tschechischen Kronen, rund 760 Euro.
Im Land gilt zudem eine Ausgangssperre von 21 Uhr abends bis 5 Uhr morgens. Zudem dürfen die Menschen nur in ihrer eigenen Gemeinde Sport treiben oder mit ihren Hunden spazieren gehen. Auch das Tragen von OP-Masken ist in vielen Bereichen Pflicht.
Am vergangenen Wochenende hatte Premierminister Andrei Babiš einen neuen 30-tägigen Ausnahmezustand ausgerufen. Babiš warnte nach einer Sondersitzung des Kabinetts:
„Wenn wir das nicht tun, sieht die ganze Welt ein zweites Bergamo in Tschechien.“
Im vergangenen Frühjahr galt die italienische Provinz Bergamo als der europäische Corona-Hotspot. Bilder von überfüllten Intensivstationen, erschöpften Ärzten und überlasteten Krematorien gingen um die Welt.
Der Ausnahmezustand in Tschechien soll bis zum 28. März andauern. Der Premierminister warnte vor der immensen Belastung, die weitere SARS-CoV-2-Fälle für die Krankenhäuser bedeuten würden. Ohne die zusätzlichen Maßnahmen werde „unser Gesundheitssystem einfach nicht in der Lage sein, dem standzuhalten“, betonte der 66-Jährige. Babiš bestätigte auch, dass die als viel infektiöser geltende südafrikanische Variante des SARS-CoV-2-Virus bereits im Land entdeckt worden sei.
Das bereitet den tschechischen Gesundheitsbehörden Sorgen, denn die britische Variante hat das Land schon heimgesucht und die Zahl der neu bestätigten Corona-Fälle in die Höhe getrieben. Tschechien kämpft derzeit mit der höchsten Rate an neuen positiven Corona-Befunden unter allen EU-Staaten.
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Tschechien lag laut Daten der Johns Hopkins-Universität am Sonntag bei 109,82 pro 100.000 Einwohner. Mehr als 7.000 COVID-19-Patienten werden derzeit im Krankenhaus behandelt, davon mehr als 1.500 auf Intensivstationen.
Das Land mit rund 10,7 Millionen Einwohnern verzeichnet seit Beginn der Pandemie insgesamt mehr als 1,2 Millionen Corona-Fälle und mehr als 20.450 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus.
https://de.rt.com/europa/113822-um-neue-corona-regeln-durchzusetzen/
Verrückte Welt. Früher sollten Polizisten mal Verbrecher fangen, heute sind sie dafür zutständig Kindergeburtstage zu verhindern. Aber, na, alles normal, kein Problem. Nicht darüber sprechen, tun was gesagt wird und weitergehen.
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Heute ist mir danach, bösartige Fragen zu stellen: Wo sind eigentlich unsere US-amerikanischen trotzkistischen Freunde geblieben? Der hier bei lz letzte Beitrag von wsws.org, dieser erst Bernie-Fans und dann Bernie-Gegner, datiert mit dem 25.02.2021. Lang ist’s her! Sahen wir wsws-Beiträge bis vor kurzem doch noch täglich hier bei lz.
Vergessen wir nicht, wofür wsws steht, nämlich für World Socialist Web Site — vielleicht ist das ja wahr, und es ist bloß eine Webseite, der die Wörter „World Socialist“ vorangestellt worden sind. Jeder kann auf sein Auto «Ferrari» schreiben, nicht!?
Jedenfalls müßte jene Webseite wsws.org angesichts der Lage in Tschechien jetzt eigentlich in lauten Jubel ausbrechen. Damals, als ein US-Präsident Donald Trump nach Militärschlag in Syrien noch glücksbesoffen „We got the oil, we got the oil!“ jubelte, griff die «Webseite» ihn scharf an. Richtig, gut gemacht! In der Hauptsache aber warf man Donald vor, nicht genug Corona-Schutzmaßnahmen durchzusetzen. Und half so dem Wahlkampf der Demokraten. Und siehe — Biden ist natürlich der gleiche Friedensengel wie schon Obama, nicht!? Und siehe — nun wieder ein Militärschlag gegen Syrien, nicht!? Und keine rigiden Corona-Schutzmaßnahmen in den USA, nicht!? Und nun: Was schließen wir jetzt daraus!? Grübel, grübel, grübel…
Anders gefragt: Wundert das alles irgendjemanden!? Nein, nicht. Jedenfalls Nicht-Gimps wundert das nicht. Bzw. Nicht-Kapital-Masochisten nicht. Nicht solche nicht, die den Herrschenden ihre Propaganda-Erzählungen nicht brühwarm abkaufen, so wie jene Ferrari-Seite es tat. Die nun schweigsam geworden ist.
Was ich eigentlich nur sagen wollte: Nein, ich vermisse die Wahlkampfhelfer-Webseite der Demokratischen Partei der USA nicht. Überhaupt nicht. Denn ich glaube nicht an gute Herrschende. Nicht einmal an kleinere Übel. Weil — ich hab mal gezählt: Alle Tassen noch im Schrank.
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