von John Vandiver – http://luftpost-kl.de
Die U.S. Army wollte wissen, welche Probleme bei der Umsetzung ihrer Pläne für einen Krieg gegen Russland und/oder China auftreten könnten und wie sie zu lösen wären.
Ein Plan der U.S. Army zur engeren Zusammenarbeit mit den Verbündeten in den Kämpfen künftiger Kriege könnte sich als undurchführbar erweisen, weil es eine große Lücke zwischen den Fähigkeiten der Streitkräfte der USA und der Streitkräfte europäischer Staaten gibt. Das hat eine neue Studie ergeben.
Der Plan der Army mit dem Titel „Multi-Domain Operations 2028″ (Operationen in mehreren Bereichen im Jahr 2028, s. https://www.tradoc.army.mil/Portals/14/ Documents/MDO/TP525-3-1_30Nov2018.pdf ) sieht den schnellen und gleichzeitigen Einsatz aller Elemente der US-Militärmacht im Falle eines Konfliktes mit Mächten wie Russland oder China vor – vom traditionellen Einsatz von Bodentruppen und Luftstreitkräften bis zu Kampfhandlungen im Cyberspace, im Weltraum und im Bereich der Information.
Die ausgeklügelten feindlichen Verteidigungssysteme sollen ausgeschaltet werden, damit die Truppen der USA und ihrer Verbündeten sicher manövrieren und uneingeschränkt versorgt oder verstärkt werden können.
In einer neuen Studie mit dem Titel „European Allies in US Multi-Domain Operations“ (Die Einbeziehung der europäischen Verbündeten bei US-Operationen in mehreren Bereichen, s. https://rusi.org/sites/default/files/20190923_european_allies_in_us_multi-domain_operations_web.pdf ) werden die dabei zu erwartenden Probleme untersucht.
„Es besteht die Gefahr, dass unterschiedliche Fähigkeiten und Systeme der Streitkräfte der USA und ihrer Verbündeten die Kooperation im Konfliktfall erschweren oder sogar unmöglich machen könnten, wenn die Verbündeten nicht frühzeitig in die Planungen einbezogen werden,“ wird in der (im Auftrag) des Institute of Land Warfare (des Institutes für den Bodenkrieg, s. https://www.ausa.org/institute-of-land-warfare ) der Association of the United States Army (s. https://www.ausa.org/ ) erstellten Studie festgestellt.
Damit die USA, wie es der Plan vorsieht, innerhalb von 21 Tagen mit einem Gegenangriff auf einen russischen Überfall reagieren können, müssen nach dieser Studie „die europäischen Verbündeten eng kooperieren, um einen problemlosen Transport von Truppen und Waffen über innereuropäische Grenzen hinweg zu ermöglichen“.
„Die politischen Realitäten in Europa gehören zu den Problemen, die den Plänen der Army im Wege stehen,“ heißt es weiter in der Studie, die das in London angesiedelte Royal United Services Institute (s. https://de.wikipedia.org/wiki/Royal_United_Services_Institute ) in dieser Woche veröffentlicht hat.
Höchste Priorität bei der Modernisierung des Waffenarsenals der U.S. Army habe zum Beispiel die Entwicklung von Präzisionsraketen größerer Reichweite, die einen Krieg gegen Russland entscheiden könnten.
„Die Army beabsichtigt solche Raketen nach Europa zu verlegen, um ein Gegengewicht gegen die russischen Kurzstreckenraketen des Typs Iskander (s. http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_16/LP06316_200516.pdf ) zu schaffen und um im Konfliktfall russische Eisenbahnlinien und Munitionsdepots sowie die Infrastruktur des integrierten russischen Flugabwehrsystems angreifen zu können,“ wird ebenfalls in der Studie festgestellt.
Auf solche Waffen könne in einem künftigen Krieg nicht verzichtet werden, „der politische Widerstand gegen die Rückkehr solcher (an die Pershing II und die Cruise Missiles erinnernden) Systeme (s. https://de.wikipedia.org/wiki/NATO-Doppelbeschluss ) könnte aber beträchtlich sein,“ wird in der Studie vermutet.
Die Verbündeten könnten befürchten, dass damit ein neues Wettrüsten ausgelöst und Russland den Einsatz von Atomwaffen erwägen könnte. Die Europäer müssten dann wieder befürchten, zum Ziel russischer Atomraketen zu werden. „In diesem Klima (der Angst) könne es schwierig werden, US-Präzisionsraketen größerer Reichweite, so genannte LRPFs, in Europa zu stationieren (weitere Infos dazu unter http://www.asdnews.com/news/de-fense/2017/06/12/contract-lrpf-tech-nology-maturation-risk-reduction ).
Staaten wie Polen wären vermutlich gern bereit, LRPFs der USA aufzunehmen, während sich Deutschland dagegen sträuben könnte, was die NATO spalten würde.
Auch nicht der NATO angehörende Staaten wie Österreich könnten die Stationierung von LRPFs in Europa ablehnen, und das würde die von der U.S. Army geforderte Bewegungsfreiheit für Truppen und Waffen in ganz Europa behindern.
Seit Jahren versuchten die USA und die NATO auf diplomatischem Weg für den Fall einer Krise die Bewegungsfreiheit für ihre Soldaten und deren militärisches Gerät in ganz Europa durchzusetzen, das sei aber noch immer nicht geregelt.
Außerdem würden die Unterschiede beim Ausbildungsstand und bei der Ausrüstung der
Truppen der USA und ihrer europäischen Verbündeten immer größer, was den gleichzeitigen Einsatz in allen Bereichen sehr erschwere.
NATO-Manöver und gemeinsame Übungen der U.S. Army mit Streitkräften europäischer Partner seien „schwierig zu organisieren und würden durch zu viele Vorschriften erschwert“; außerdem sträubten sich manche Verbündete dagegen, „weil dabei ihr Ausbildungs- und Ausrüstungsrückstand erkennbar“ werde.
„Durch das nicht ausreichende Training sind Misserfolge vorprogrammiert,“ wird in der Studie festgestellt. „Einengende Vorschriften“ mache auch die NATO, die mit Manövern nach innen ihr Image aufpolieren und nach außen ihre Abschreckungsfähigkeit demonstrieren wolle. Deshalb dürften keine Missstände aufgezeigt werden.
In den Kriegsführungsplänen der U.S. Army werden für den Fall einer bewaffneten Auseinandersetzung mit Russland auch die Bereiche Information und Cyberspace berücksichtigt. Um darauf Einfluss nehmen zu können, müssten die US-Streitkräfte schon in Friedenszeiten Zugang dazu erhalten. Nach der Studie ist das aber „politisch sehr heikel“.
Die U.S. Army betrachtet ihre Planungen für den Krieg als „ständig weiterzuentwickelndes Projekt“.
Als sie Ende letzten Jahres ihr Konzept „Multi-Domain Operations 2028“ veröffentlicht hat, erklärte ihr damaliger Generalstabschef General Mark Milley, es handle sich nur um einen „ersten Planungsschritt“. „Wir müssen alle Aspekte unseres Kriegsführungskonzeptes ständig überprüfen und herausbekommen, wie wir unsere Kräfte auf künftigen Schlachtfeldern am besten bündeln können. Deshalb muss es laufend überarbeitet werden.“
(Wir haben den Artikel, der belegt, wie konkret die Pläne für einen Angriffskrieg der USA und der NATO gegen Russland schon geworden sind, komplett übersetzt und mit Ergänzungen und Links in Klammern und Hervorhebungen versehen. Unter http://wwwiuftpostkl.de/luftpost-archiv/LP_19/LP11619_111019.pdf ist nachzulesen, dass sich die M270- Werfer für die LRPFs bereits in Grafenwöhr befinden. )
https://www.stripes.com/news/europe/study-army-s-new-warfighting-plans-face-obstacles-in-europe-1.600418
Diese Polit-Arschlöcher können einfach keine Ruhe geben und mit allen zusammen in Frieden leben…
Haut diese Wixbrüder doch alle zum Teufel!
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